Tipps für Unternehmer und Firmenchefs 2: Verantwortung für Mitarbeiter

By | 18. August 2016

Als Unternehmer, Firmenchef, CEO oder jemand in einer gleichwertigen Anstellung muss man viel Verantwortung übernehmen. Jedoch kann man nicht immer alles selbst regeln und nicht jede Entscheidung höchst selbst treffen. Daher gilt es, die eine oder andere Aufgabe zu delegieren bzw. Entscheidungen und wichtige Arbeiten auszulagern. Dabei kann man entweder schnell auf ambitionierte Helfer unter den Mitarbeitern treffen, oder aber man muss sie (eventuell erfolglos) suchen, da niemand Verantwortung übernehmen möchte. Dafür kann es übrigens viele Gründe geben: kein Interesse, da der persönliche Bezug zur Firma fehlt, zu viel Arbeit / Verantwortung für die in Aussicht gestellte Belohnung, oder aber die Angst vor dem Versagen.

Strategien, um Verantwortung schmackhaft zu machen

Für die genannten Zweifel und Probleme der Mitarbeiter in Sachen Verantwortung gibt es nicht nur Ursachen und die Situation, die sich daraus ergibt, sondern auch reichlich Lösungsansätze. Denn auch wenn der gerade erst übernommene Mitarbeiter denkt, dass er der gestellten Aufgabe nicht gewachsen ist, können Sie – so Sie selbst vom Gegenteil überzeugt sind – ihm mit ein paar einfachen Tipps und Verhaltensweisen auf die Sprünge helfen. Im Folgenden wollen wir Ihnen aufzeigen, wie das funktionieren kann.

Fall 1: Der persönliche Bezug zur Firma fehlt

Der Mitarbeiter kommt also nur ins Unternehmen, um die nötigsten Arbeiten zu erledigen und sich sein Brot zu verdienen. Das ist keine optimale Ausgangssituation, um Aufgaben und Verantwortung an jenen Mitarbeiter abzugeben. Die Ursachen sind auch nicht so schnell beseitigt und das Interesse an der Firma nicht so schnell geweckt. Finden Sie also die entsprechenden Ursachen – üben Sie dabei aber keinen Druck auf den Mitarbeiter aus (Einzelbefragungen, etc.). Finden Sie unpersönliche Charakterzüge Ihres Unternehmens. Ist die interne Kommunikation gestört? Hat der Mitarbeiter zu viel oder zu wenig Arbeit? Wäre er in einem anderen Bereich besser aufgehoben? Wie kann er für die Firma und für sein Wohlbefinden auf der Arbeit am besten von Nutzen sein? Klären Sie dies, und er wird schon viel schneller Verantwortung übernehmen wollen.

Fall 2: Die Verantwortung bringt keine Gegenleistung mit sich

Bei gleicher Bezahlung wie bisher, bei weniger Vergünstigungen, mehr Arbeit oder anderen negativen Punkten, die mit der zusätzlichen Verantwortung einhergehen, muss auch ein Gegengewicht geschaffen werden. Der Sales Manager wird zum Key Account Manager, bekommt aber keine erhöhten Provisionen, keinen allgemein höheren Lohn und auch sonst keine Verbesserung seiner Arbeitsbedingungen oder Entlohnung? Warum sollte er dann vom Tagesgeschäft zu den hochwertigen Langzeit- und Großkunden wechseln? Schaffen Sie also einen Anreiz, auch wenn es nur die Aussicht auf Mehr ist (dann aber auch wirklich gemeint, und nicht nur versprochen). Setzen Sie Meilensteine, bei deren Erreichen ein Bonus oder ein anderes Incentive in Aussicht steht. Oder sprechen Sie ganz direkt und offen mit dem entsprechenden Mitarbeiter positivere Arbeitsbedingungen ab.

Fall 3: Die Angst vor dem Versagen überwiegt

Sie wollen einem loyalen und sonst auch sehr aufmerksamen und mit dem Unternehmen gut verbundenen Mitarbeiter Verantwortung übertragen – er soll vielleicht einen Vertragsabschluss in die Wege leiten, einen neuen Kunden oder Zulieferer gewinnen oder sich auf einer Messe nach geeigneten Geschäftspartnern umschauen. Doch diese neuen Aufgaben schüchtern ihn so sehr ein, dass die Aufgabe nicht angenommen wird. Die Angst vor dem Versagen und den daraus resultierenden Folgen überwiegen und auch eine Vergütung oder eine angemessene Beförderung kann nicht überzeugen… Dann sollten Sie klar formulieren, welche Folgen das „Versagen“, also die nicht vollständige Erfüllung der Aufgabe haben kann. Sind diese – wenn denn vorhanden – nicht persönlicher Natur und gibt es für das Unternehmen gute Alternativen zum positiven Ausgang der Mission, dann ist deren Annahme für den Mitarbeiter wesentlich unkomplizierter.

Offene Kommunikation, klare Darstellung der Aufgabe, Schaffung von Anreizen

Die Lösung all dieser Probleme und anderer Hemmschwellen für die Übernahme von mehr Verantwortung und vielleicht sogar mehr Arbeit liegt in Ihrer Hand. Wenn das Firmenklima freundlich und offen ist, dann wird der entsprechende Mitarbeiter auch eher seine Bedenken zum Ausdruck bringen. Hinzu kommt, dass mehr Arbeit und mehr Verantwortung auch immer mit einem Mehr an positiven Konditionen verbunden sein muss. Vom Bonus über den höheren Lohn bis hin zu mehr bezahlten Urlaubstagen ist da viel drin. Zudem muss der neue Aufgabenbereich, egal ob langfristig oder temporär, klar dargestellt und definiert werden. Nur so wird die Aufgabe am Ende auch zufriedenstellend bearbeitet.

Keine negativen Folgen formulieren und durchsetzen

Ganz wichtig – auch und vor allem, um die Angst vor dem Versagen zu nehmen – ist das Auslassen von negativen Folgen für den Mitarbeiter, falls die Aufgabe nicht nach Plan erfüllt wird. Er sollte nicht direkt dafür haften, dass der Vertrag nicht zustande gekommen ist, der neue Kunde nicht geworben werden konnte oder ein anderes Projekt nicht erfolgreich war. Jedoch sollten eine Fehleranalyse und eine Auswertung der durchgeführten und abgelieferten Arbeit stattfinden. Woran hat es gefehlt? Was wurde nicht beachtet? Was kann beim nächsten Mal besser gemacht werden? Lassen Sie den Mitarbeiter nicht auf ewig nach dem Misserfolg versauern, sondern geben Sie ihm – so die Analyse gezeigt hat, dass er es doch besser kann – eine zweite Chance.

Fazit zum Thema

Vertrauen Sie einem Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen, dass er einen Teil Ihrer oder jemanden anderes Verantwortung übernehmen kann, dann schaffen Sie Möglichkeiten und Gründe für seine Kooperation. Gibt es keine positiven Anreize oder stehen gar negative Entwicklungen in Aussicht, dann helfen eine offene Kommunikation, das Aufzeigen von Stärken und warum diese zur Aufgabe passen sowie positive Erfolgsvergütungen. Zudem sollte es keine negativen Folgen im Falle des Misserfolgs geben.

Wir hoffen, diese Tipps konnten Ihnen weiterhelfen! Viel Erfolg!

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